Thomas Abel

Thomas Abel hat Fotografie und Interdisziplinäre Medienwissenschaften an der Fachhochschule Bielefeld und der Universität Bielefeld studiert. Derzeit ist er Stipendiat an der »Bielefeld Graduate School in History and Sociology« (BGHS) der Universität Bielefeld, einer im Rahmen der Exzellenzinitiative durch das BMBF und die DFG geförderten Graduiertenschule. Dort promoviert er zur Herstellungspraxis und Bildkultur digitaler fotografischer Bildportraits. Seine Interessensgebiete umfassen Bildwissenschaft, Visuelle Soziologie und Fragen zu Visualität und Bildlichkeit sowie zu Fotopraxis und Fotokultur. Aus der Perspektive sozialwissenschaftlicher Fotografieforschung und Privatfotografie hat er einen Beitrag zum Projekt »personal views« verfasst.

Being a photo designer and media scientist Thomas Abel currently holds a scholarship at the »Bielefeld Graduate School in History and Sociology« (BGHS) at Bielefeld University, promoted by the ›Initiative for Excellence‹ of the BMBF and DFG. There he works on digital portrait photography with regard to production practices and image culture. Fields of interest to him are image science, Visual Sociology and visuality as well as photographic practices and photographic culture. From the perspective of social image science he also wrote the following article for the »personal-views« project.

Was geht hier eigentlich vor? Private Fotografie als Gegenstand der Irritation und der Befremdung

Privatfotografien sind feste Bestandteile der Lebenswelt und Alltagskultur moderner Gesellschaften. Oft schon als Neugeborener kommt man heute zum ersten Mal mit der Praxis des privaten Bilder Machens in Kontakt, ist seit der Kindheit mit den Herstellungsweisen, Bildmotiven und Bildwelten der privaten Fotografie vertraut. Als Fotografierter und Fotografierender gleichermaßen weiß man um die Prozeduren der Produktion und um Gebrauchs- und Verwendungsweisen privater Fotografien und besitzt selbst mehr oder weniger gute Fertigkeiten im Umgang mit dem Fotoapparat zur Produktion eigener Bilder des Privaten.
Die fotografische Technik macht es möglich, persönliche Bilder der eigenen Lebenssituation, der Beziehungen zu anderen und zur individuellen Umwelt anzufertigen. Als Momentaufnahmen, Abbilder und bildliche Dokumente, zusammengestellt zu Bildgeschichten und –kompendien, werden die apparativ erzeugten visuellen Bildwelten des Privaten zu Darstellungen und Zeugnissen des »es ist so gewesen« und des eigenen ›Da-Seins‹.
Mit der Ablösung analoger fotografischer Bildaufzeichnungs- und -speicherverfahren durch die Einführung und Etablierung digitaler fotografischer Techniken hat sich an der allgemein gültigen Einstellung und Grundhaltung gegenüber der Fotografie und fotografischen Bildern des Privaten nichts Wesentliches geändert. Trotz der Diskussionen über schier unbegrenzte Möglichkeiten der Bearbeitung und der Manipulierbarkeit digitaler Fotografien durch Pixelverschiebungen und digital imaging gelten sie in erster Linie weiterhin als Abbilder des Realen und Dokumente der Erinnerung. Die Vertrautheit im Umgang mit fotografischen Apparaten, mit der Bildherstellung und der Verwendung fotografischer Bilder, ist durch die schnelle und einfache Verfügbarkeit von Digitalkameras und Fotohandys zur Bildaufzeichnung gerade in jüngster Zeit stetig gewachsen und hat sich mehr und mehr verfestigt.
Die Herstellung privater fotografischer Bilder läuft heute mehr denn je als routiniertes Handlungsmuster größtenteils unhinterfragt nach mehr oder weniger stark determinierten, teilweise bewussten, teilweise unbewussten Regeln und Anweisungen ab. Private Bilder machen, sammeln, archivieren, verwenden und zeigen wird in Alltagszusammenhängen schlichtweg als ›normale‹ Tätigkeit empfunden. Warum sollte man also von privaten Fotografien als Gegenstand von Irritation und Entfremdung sprechen?

Ein Beispiel kann weiterhelfen, irritierende und befremdliche Momente der Privatfotografie als Praxis und Bildkultur zum Vorschein zu bringen: das Bildmotiv des geschmückten und beleuchteten Weihnachtsbaumes im Wohnzimmer etwa  gehört wohl zu den ›Ikonen‹ privater Fotowelten und findet Platz in vielen Familienalben. Schlafzimmeraufnahmen findet man im Gegensatz dazu aber wahrscheinlich seltener in privaten Fotoalben vor beziehungsweise werden diese üblicherweise nicht in großer Runde gezeigt. Auch wenn sowohl der geschmückte Weihnachtsbaum im Wohnzimmer als auch das Schlafzimmer zum Umfeld des Privaten gehören und beide Bildmotive grundsätzlich gleich wahrscheinlich sind, so dürfte die Zahl der Schlafzimmerbilder in Fotoalben wohl deutlich niedriger ausfallen als Geburtstags- und Festtagesfotografien.
Welche Gründe im Einzelnen auch immer zur Aneignung beziehungsweise Nicht-Aneignung potentieller Bildmotive und deren Übersetzung in private Bildwelten führen – es wird schnell ersichtlich, dass Bildpraktiken und Bildwelten privater Fotografie nicht beliebig, sondern an einer mehr oder weniger stark geplanten und bewussten ›Bildpolitik des Privaten‹ ausrichtet sind. Diese beruht auf Entscheidungen und Einstellungen, folgt stereotypen Darstellungskonventionen, die konstruiert, ausgewählt, gemacht und hergestellt sind. In historischer Perspektive ist diese Abhängigkeit privater fotografischer Bildpraktiken und Bildwelten von soziokulturellen Kontexten und handlungspraktischen Entscheidungen oft sehr viel leichter ersichtlich als in jeweils zeitgenössischen Konstellationen privater Fotografiekultur.

Sich privater Fotografie sozialwissenschaftlich zu nähern bedeutet demnach eine Grundeinstellung einzunehmen, welche die gegenwärtige Vertrautheit mit privater Fotopraxis und deren Bildwelten in (künstliche) Befremdung überführt, Gewohnheiten hinterfragt, von ihnen abstrahiert und auf diesem Wege neue Sichtweisen eröffnet. Die Alltäglichkeit, Routine und Unfragwürdigkeit privater fotografischer Praxis und Bildkultur wird zum Ausgangspunkt der Reflexion und Hinterfragung dessen, was mit ›ein privates Foto machen‹ gemeint ist, wie dieses Verfahren abläuft und welche Kontexte dabei von Belang sind.
Fotografieren im privaten Umfeld meint somit weniger ein feststehendes Handlungsmuster sondern vielmehr ›kulturelle Praxis‹, die geplant und gemacht, in der Situation interaktiv und kommunizierend erzeugt und hervorgebracht, intern und extern stabilisiert, aber auch kontingent, wandelbar und veränderlich ist. Genauso unselbstverständlich wie die Praxis des privaten Fotografierens erscheinen in dieser Perspektive auch die Bildwelten der Privatfotografie. Gerade im Hinblick auf das ›Private‹ der Fotografie sind die jeweiligen Praktiken und Bildwelten weniger selbstverständlich als vielmehr befremdlich und in dieser Einstellung als sozialwissenschaftliche Herausforderung zu verstehen. Die Herausforderung besteht darin, zu verstehen, was in einer Foto-Situation oder auf einem fotografischen Bild ›eigentlich‹ vor sich geht und von dieser Frage ausgehend die Situation zu beschreiben.
Diese Herausforderung an die sozialwissenschaftliche Fotografieforschung ist aber nicht um ihrer selbst Willen gegeben, auch wenn es seit jeher zu den Aufgaben sozialwissenschaftlicher Forschung gehört, kulturelle Erscheinungsweisen einer Gesellschaft hinsichtlich ihrer Kulturbedeutung und Kulturbedingtheit zu analysieren, zu erklären und zu verstehen. Die Herstellung und der Umgang mit fotografischen Bildern des Privaten gilt vielmehr als eine immanente Kulturtechnik in einer zunehmend mediatisierten Gesellschaft und in einer visuellen Kultur, die auf dem Sehen als vorherrschendem Sinn aufbaut. Thematisierungsmöglichkeiten und Darstellungsweisen des Privaten im fotografischen Bild erhalten in einer visuellen Kultur nicht nur in der oft zitierten Bilderschwemme, Bilderflut oder einem dauernden Bilderstrom und -rauschen neue quantitative Dimensionen. Qualitativ wirken über private Fotografien vermittelte Sehweisen auf den ›natürlichen Blick‹ und auf das ›normale Sehen‹ des Einzelnen im Alltag ein und rufen Veränderungsprozesse in der Wahrnehmung von und der Erwartungshaltung gegenüber Bildern und gesellschaftlichen Phänomenen beziehungsweise Erscheinungsweisen hervor. Dieser Zusammenhang zwischen Medialität und Sozialität unterstreicht die Wichtigkeit einer Beschäftigung gerade mit privaten Fotografien in den Sozialwissenschaften.

Private Fotografie sozialwissenschaftlich untersuchen

Private fotografische Bilder sind im Rahmen der sozialwissenschaftlichen Forschung insofern von Interesse, als dass sie einen Teil der Kultur einer Gesellschaft ausmachen und von Individuen wahrgenommen, gemacht, genutzt und verwendet werden. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht demnach nicht die Frage, was ein privates fotografisches Bild ist, sondern vielmehr, welchen Stellenwert private fotografische Bilder innerhalb der Gesellschaft einnehmen, was private fotografische Bilder ›sagen‹ und wie sie es sagen, wie private fotografische Bilder zu deuten sind oder wie private fotografische Bilder wahrgenommen, interpretiert und verwendet werden.
Sozialwissenschaftlich orientierte Forschungen zur privaten Fotografie beschäftigen sich aus diesem Grunde zumeist mit den soziokulturellen Kontexten und Relationen der Privatfotografie oder mit deren Bildern und Bildwelten als visuelle Bedeutungsträger gesellschaftlichen Sinns. In dieser Perspektive werden private Fotografien als kulturelle Ressourcen untersucht und der Einfluss privater fotografischer Bilder auf gesamtgesellschaftliche Entwicklungszusammenhänge und spezialisierte Kontexte. Je nach Fragestellung und Erkenntnisinteresse kann der Fokus dabei auf Bildinhalte privater Fotografien, auf deren Rezeption durch potentielle Betrachter oder auf andere Schwerpunkte gerichtet sein.
Einem ›medienorientierten Ansatz‹ geht es in erster Linie um Fragen der Kulturbedeutung und Kulturbedingtheit privater Fotografien und um die Rekonstruktion bildeigener sozialer Mitteilungsgehalte, manifester und latenter Deutungs- und Orientierungsmuster in privaten fotografischen Darstellungen – auch und gerade unabhängig von möglichen Intentionen von Bildproduzenten oder deren eigentlichen Rezeptionsweisen in bestimmten Verwendungskontexten.
Ziel einer Beschäftigung mit privaten fotografischen Darstellungen unter einer ›rezipientenorientierten Perspektive‹ ist die Erforschung der Wechselwirkung von Bildbetrachtung und Kognition etwa in Abhängigkeit von der Bildung oder der Zugehörigkeit von Betrachtern zu einer bestimmten Gruppe. Diese Akzentuierung charakterisiert den Bildverstehensprozess als einen individuell zu betrachtenden Vorgang, der durch sedimentierte Wissensbestände determiniert und als Prozess der Abstimmung zwischen aktueller Erfahrung (Feld) und Habitus beschrieben werden kann.
Neben medien- und rezeptionsorientierten Perspektiven sozialwissenschaftlicher Forschung zur privaten Fotografie, die objektive Sinnstrukturen und latente Bedeutungsgehalte in privaten fotografischen Darstellungen untersuchen, Sinnzuschreibungsprozesse, Kontextualisierungsformen und kommunikative Anschlussmöglichkeiten in der Aneignung von privaten Fotografien analysieren und damit an oder mit vorgefertigten Bildern arbeiten, setzen ein ›praxeologischer Forschungsansatz‹ und eine Visuelle Soziologie alternative Schwerpunkte. Fotografien sind dabei nicht nur Gegenstand der Betrachtung und Analyse beziehungsweise Datenquellen für Befragungen, Interviews oder Diskussionen. Ein praxeologischer Ansatz untersucht die Herstellungs-, Verwendungs- und Rezeptionsweisen privater Fotografien im Handlungsvollzug als Anschauungs- und Analyseobjekte sozialer Praxis und kombiniert die dabei gemachten Beobachtungen mit spezifischen übergeordneten Fragestellungen zu gesellschaftlichen Strukturen und Konstellationen.
Eine Visuelle Soziologie nutzt Fotoapparate und andere fotografisch-technische Geräte als Forschungsinstrumente zur empirischen Datenerhebung beziehungsweise zur Datenanalyse. Im Feldforschungsprozess erhobene fotografische Darstellungen werden dabei zu eigenständigen Daten für eine systematische und bildorientierte Analyse und unter Verwendung bildgestützter und –geleiteter Methodologien ausgewertet, wobei den visuellen Darstellungen eine zentrale Rolle im Auswertungsprozess und in der Darstellung der Forschungsergebnisse als Bild-Text-Kombination zukommt. Mit diesem Vorgehen postulieren ein praxeologischer Ansatz und Forschungen einer Visuellen Soziologie ein ›doing photography‹ der Beobachtung beziehungsweise der Bildgenerierung als einen aktiven Modus der sozialwissenschaftlichen Bildforschung. Etwa in der Betonung der Bildgenerierung als gemeinsame Hervorbringung von Interagierenden wird die grundsätzliche Charakteristik fotografischer Bildherstellung als Praxis deutlich gemacht. Eine sozialwissenschaftliche Untersuchung privater Fotografie in praxeologischer Perspektive setzt demnach nicht allein am Bild, sondern vielmehr an den sozialen Praktiken seiner Produktion, Interpretation und Verwendung an. Erst durch diese Praktiken werden Bilder gemacht. Sie entstehen in und durch soziale Praxis.
Die Hinwendung zur Praxis der privaten Fotografie und deren Beobachtung beziehungsweise zur aktiven Bilderzeugung von Bildern privater Fotopraxis im Rahmen einer Visuellen Soziologie betont die Kontextabhängigkeit von Bildpraxis beziehungsweise die Dialogizität von Bildpraxis und Bildkultur. Private Bildpraxis bedeutet demnach eine Verankerung des Sozialen in praktischem Wissen und darüber hinaus auch eine Materialität privater Fotopraxis in Abhängigkeit von Körpern und Artefakten, die private Fotopraxis zwischen Routine und Kontingenz ausgestalten. Private Fotokultur ist dementsprechend vor allem dynamisch und ›in action‹ zu verstehen, das heißt, private Fotokultur ist in bestimmten Handlungen von Akteuren manifestiert und vor allem als Wandlungs- und Veränderungsprozess beobachtbar. Private Fotokultur ist im weitesten Sinne das, was gestaltend hervorgebracht und geschaffen wird, mehr als ein Gewebe von Bedeutungen, sondern praktische Ausführung, Ausübung, Erhaltung, Fortsetzung und kreative Umdeutung. Durch die Ausübung von privater Fotopraxis bleibt private Fotokultur stabil beziehungsweise formen sich neue kulturelle Muster aus. Pierre Bourdieu spricht von Habitus und kulturellen Praktiken, wenn er Handlungsweisen Interagierender beschreibt (Bourdieu 1981). Diese Begrifflichkeiten intendieren auf die gegenseitige Abhängigkeit und Bedingung von Kultur als Voraussetzung von Praxis beziehungsweise Praxis als Moment der Hervorbringung von Kultur in aktivem Handeln und Tun.
In Bezug auf eine sozialwissenschaftliche Beschäftigung mit Privatfotografie bedeutet dies, sich mit deren Sinnzusammenhängen beziehungsweise Wissensbeständen (Kultur), mit dem praktischen Tun und Handeln und den entstehenden Bildwelten als Ausdruck dieses Zusammenhangs zu beschäftigen. Kultur und Praxis, Medialität und Sozialität privater Fotografie bedingen und beeinflussen sich gegenseitig und führen auf diese Weise zu Planbarkeit und zu Kontingenz, zu sozialem, technischen, medialen Wandel – neuen Praxen, Funktionen, sozialen Gebrauchsweisen und Erscheinungsformen privater Fotografie – erst befremdlich, dann vertraut.

Thomas Abel

What’s going on here? – The private image as an object to irritation and bewilderment

Private pictures make up an inherent part of the environment and everyday life of modern societies. Already newborns face the practice of taking private pictures. Since early childhood one is familiar with the production and motifs of private photography, taking a picture or being the object of it. People, to a greater or lesser extent, know how to handle a camera to take their own private pictures.
Photographic technology enables people to take pictures of their very own life situation and their relations to others as well as their individual environment. Snapshots, copies of real life and documents, sometimes arranged in picture stories or comprisals, turn to a depiction of ‚that’s what it was like’ and a testimony of being.

While in course of time digital techniques replaced analogue ones, nothing essential has changed in the general attitude towards photography and private pictures. Despite all talking about the unlimited opportunities of digital imaging and image processing, pictures are still thought to be copies of reality and documents of memory. Familiarity with cameras, pictures and their application has grown and even intensified with easy to get digital cameras and cell phone cameras. The production of private pictures is, more than ever before, an experienced action which remains unquestioned and follows rules and instructions, in part unconscious, in part on purpose. Taking, collecting and presenting private pictures is thought of as a normal thing to do. So why all the talking about private pictures as objects to irritation and bewilderment?

An example to point out irritating and strange aspects of private photography is the motif of the decorated and illuminated living room Christmas tree being a true ›icon‹ of private photography and inherent part of family albums. In contrast a bedroom scene hardly ever makes it into these albums or at least it is rarely shown to other people.
Although Christmas trees as well as bedrooms are both parts of private environment and as visual motifs of private life equal in some way, far less photos are taken from bedrooms than from Christmas trees, birthday parties or other celebrations. In the end it does not matter what led to the decision for one or the other motif and its conversion into a picture. It should only be made clear that the practices and motifs of private photography are not arbitrary but intended and follow a kind of ›picture-policy‹ of privacy. This strategy is based on decisions and attitudes and obeys stereotype conventions of presentation that are constructed, selected and produced. From a historical perspective, rather than from a contemporary one, it is much easier to realize that private photographic practices depend on socio-cultural contexts and decisions of action.
Approaching private photography as a sociologist therefore means adopting an attitude that brings irritation and bewilderment to familiarity and thereby opens up new perspectives. Routines and other forms of pretended clearness are the starting point of some reflections on what it really means ›to take a private picture‹, on what is going on there and on the circumstances affecting, controlling and influencing it. In this sense doing photography in private contexts means ›cultural practice‹, which is produced in interactions with the help of behaviour and communication of the people involved. These practices are on the one hand determined and stabilized by internal and external circumstances but on the other hand open, variable and contingent. From this point of view pictures of private photography are as irritating and bewildering as the practices themselves: so it is to find out what the ›privacy‹ of private photography really means or should mean in and as pictures. So the great challenge for sociologists is to understand what is happening when a picture is taken and to describe the situation of its emergence.
But this challenge is not a heuristic one although it is a principal task of sociology to look for, describe and understand phenomena of human culture in regard to their meaning, relativity and impact on a society. Within a ›media‹ society and ›visual culture‹ the production and handling of private photography is in fact an immanent cultural technique and skill. For private photography it could be said that there are not only quantitative changes concerning addressing issues and presentation options by the abundance of pictures and glut of pictures but also qualitative ones. This qualitative dimension means the relation between different ways of perception in media-images and what we call ›images of reality‹. According to this argumentation and distinction media-images transport ways of seeing that are different from our experiences of ›normal‹ seeing and affect changes in the perception and expectation of what things should be like in everyday life.

Doing sociological research with private pictures

Private photography is interesting for sociological research because it is an inherent part of the culture of a society: it is perceived, produced and used. Analyzing private pictures does not mean finding out what they really are or can be ontologically, but what their value and importance is. What private pictures ›tell‹ and how they tell it, how private pictures can be interpreted and how they are used are central questions of sociological image research. Moreover, the contexts and relations of pictures are interesting for sociological research. In this sense they are seen as carriers, media of social sense and cultural resources that influence other interrelations. According to the research question chosen the focus amongst others can vary from media focussed to recipient focussed approaches etc.
A ›media focussed approach‹ in the first instance deals with questions of the meaning of pictures and conditions of their appearance. It tries to reconstruct internal social contents, manifest and latent interpretation- and orientation-advices. These contents are analyzed regardless of possible intentions of their producers or forms of reception in contexts.
A ›recipient orientated approach‹ is interested in the interaction and interplay of picture observation and cognition, for example depending on education, social membership, class or group. This accentuation characterizes the process of looking at a picture as an individual one, that is determined by knowledge and profession and could be described as a process of co-ordination between an actual experience and the habitus.
Besides these media- and recipient-centred perspectives on private photography, which try to find out objective structures of sense and latent contents of meaning, processes of ascription, forms of contextualization and communicative connections of internalisation and therefore work with already produced private pictures, a ›practical approach‹ and a Visual Sociology are looking for a more active and alternative way of picture research. Pictures are not only objects of research or data for questions, interviews or discussions.
A praxeological approach analyses ways of production, distribution and reception of private photography through field research and participant observation as an object of demonstration and analysis of social practice and combines the results with more general research questions.
Visual Sociology uses photo cameras and other photographic techniques as research instruments for empirical research, the data acquisition and data analysis. The collected pictures are classified as independent and rich data for a systematic and image-orientated analysis. When using image-supported and –conducted methodology pictures play a central role in the process of interpretation and in the presentation of research results as a combination of picture and text.
With this procedure a praxeological approach and also studies of Visual Sociology proclaim ›doing photography‹ observation and production of own pictures as an active mode of image research. By highlighting the production of pictures as an active mode of research and of the field itself they try to make clear that sociologically orientated image research at first has to analyse cultural practices. Following this argumentation pictures are in the end made by and in practices of production, interpretation and use. Not till then pictures become pictures.
In this sense the active preoccupation with photography points out the dependence of pictures from contexts or rather the dialogue between practice and culture. Moreover, every practice contains some kind of materiality in dependence to bodies and artefacts, within the practice is formed between routine and contingency. Therefore private photographic culture first of all is dynamic and ›in action‹ and mainly observable in processes of conversion and transformation. Private photographic culture is made by human beings and therefore more than a cluster of meanings but activity, conservation, continuation and creative reinterpretation. Through the practice of private photography photographic culture is hold steady and new cultural patterns are always formed. In this context Pierre Bourdieu refers to the activity of humans as habitus and cultural practice and points out the interdependence of culture as the condition of practice and practice as an active moment of representing culture.
In terms of a sociological research of private photography this means that private images are produced by context, forms of knowledge and practice. The result of this production is the photographic picture with its own logic. Both dimensions influence each other and lead to more or less predictable, contingent situations and visualisations and in this way to social, technical and medial change – new functions, social uses and manifestations at first irritating and bewildering and at second sight just normal and familiar.

Thomas Abel